Seminare mit Rot-Markierungen beinhalten Vermittlung der Musik-Therapie
Sommersemester 2009
Musik und Gesundheit Aspekte der Musiktherapie
Die Erfahrung, dass Musik unser Befinden in erheblichem Ausmaß beeinflussen kann, hat jeder von uns schon gemacht. Ausgehend von einem jahrhundertealten und kulturübergreifenden Erfahrungswissen etabliert sich die Musiktherapie gleichwohl erst in jüngerer Zeit als eigenständige junge Disziplin und Therapieform. In dieser Veranstaltung sollen Grundlagen, Methoden und Arbeitsfelder der Musiktherapie vorgestellt werden. Anhand von Fallbeispielen lernen wir den Einsatz und die Wirkung von Musik besonders im Umgang mit älteren Menschen kennen, so z.B. das musikalische Lebenspanorama, Musik und Demenz, Musik bei Schlaganfallpatienten, usw. Kann man in jedem Alter ein Instrument lernen? Wie wirkt Singen auf die Gesundheit?
Wintersemester 2009/10
Wirkung von Musik in der neurobiologischen Forschung
In dieser Veranstaltung wollen wir uns mit den jüngeren Forschungen zu Neurobiologie und Musik beschäftigen. Durch neue bildgebende Verfahren lassen sich Einblicke gewinnen in die Wege, wie Musik Strukturen des Gehirns in beträchtlichem Maße verändern kann. Dabei interessiert uns sowohl der Bereich der aktiven Musikproduktion als auch das rezeptive Gebiet. Im Seminar sollen die Forschungsergebnisse gesichtet werden und ggf. mit dem Erfahrungshintergrund der Teilnehmer in Beziehung gesetzt werden. Welche Auswirkung können diese Erkenntnisse langfristig haben?
Sommersemester 2010
Musikbeschreibungen in der Literatur
Das Wesen von Musik ist, wie Schopenhauer sagt, so leicht zu verstehen und doch so unerklärlich. Es gehört zu einem der spannendsten Momente, wenn dieses Erleben in die Sprache und somit in die Mitteilung an andere überführt wird. In diesem Seminar wollen wir uns einigen literatischen Werken zuwenden, in denen die Musik eine besondere Rolle spielt. Wie wird die Musik, das musikalische Erleben beschrieben? Welche Rolle spielt die Musik in der Gesamtkonzeption des Werkes? Gibt es kulturspezifische Unterschiede? In den drei folgenden Werken wollen wir diesen Fragen nachspüren, indem wir den Text und die dazugehörige Musik lesend und hörend in ihrer Wechselbeziehung nachvollziehen. Tolstoi, Leo: Die Kreutzersonate. Enquist, Anna: Kontrapunkt.Mercier, Pascal: Perlmanns Schweigen.
Wintersemester 2010/11
Ressourcenorientierung – ein moderner Ansatz in der Psychotherapie
Der Paradigmenwechsel der modernen PTforschung von der defizitorientierten Blickrichtung hin zur ressourcenaktivierenden Arbeitsweise, die Potenziale und Kompetenzen fördert, hat mittlerweile erfolgreich Eingang in die Therapielandschaft gefunden. In dieser Veranstaltung wollen wir diesen Theorieansatz der positiven Psychologie näher kennenlernen und auch konkret Möglichkeiten eruieren, wie sich die Suche nach persönlichen Ressourcen gestalten kann, indem das Spektrum an Möglichkeiten, wie z.B. Biographiearbeit, wie auch der Zugang zu Kunst, Literatur und insbesondere Musik aufgefächert wird. Anhand von Fallbeispielen aus der Musiktherapie werden exemplarisch einerseits Anwendbarkeiten, andererseits auch die möglichen Grenzen dieses Ansatzes aufgezeigt. Eine kritische gemeinsame Reflexion auf dem wissenschaftlichen und praktischen Hintergrund soll das Seminar abrunden.
Sommersemester 2011
Hans Christian Andersen – eine Inspiration für Musik?
Das Werk des dänischen Schriftstellers und Dichters erfuhr in Deutschland eine begeisterte Aufnahme. So wie er bei seinen Deutschlandreisen literarisch wie musikalisch inspiriert wurde, lösten seine Märchen und Dichtungen eine Reihe von künstlerischen Weiterbearbeitungen aus. In dieser Veranstaltung wollen wir uns Andersens Leben und Werk zuwenden und ein besonderes Augenmerk auf die musikalische Rezeption, auf Vertonungen von Gedichten (z.B. durch Schumann, Grieg) und Märchen („Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“) richten.
Wintersemester 2011/12
Freiheit in der musikalischen Gestaltung als konstitutionelles Moment in der Musiktherapie
Die Auflockerung allzu fester innerer Strukturen und die Wiederentdeckung eigener Handlungspielräume steht oft im Zentrum einer psychotherapeutischen Behandlung. In diesem Seminar soll die Rolle der frei gestalteten Musik in diesem Zusammenhang beleuchtet werden. Fallbeispiele aus der Musiktherapie sollen zum einen illustrieren, was freie Improvisation sein und bewirken kann, zum anderen auch aufzeigen, wo Grenzen liegen können: Kann zu viel Freiheit auch überfordern?
WS 2011/12
Angst und Strategien ihrer Bewältigung in Wissenschaft und ausgewählten Beispielen der Literatur
Das Thema „Angst“ war und ist heute immer mehr ein Thema, das den Menschen in seinen Grundfesten erschüttert und bewegt. Das Seminar nimmt seinen Ausgang in der aktuellen auch neurobiologischen Therapieforschung zum Thema Angst und thematisiert die Rolle der Musik anhand von Fallbeispielen aus der Musiktherapie.
In einem zweiten Teil wird das Thema in einen literarischen Kontext eingebettet: Am Beispiel von H. Heines Werk und dessen Vertonungen wird untersucht, wie der Autor mit dem Thema Angst und ihrer Bewältigung umgeht.
Sommersemester 2012
Geschwisterbeziehungen
Als die längste Beziehung im Laufe unseres Lebens weist die Bindung zwischen Geschwistern ein Spektrum an unterschiedlichsten Merkmalen auf. Auf dem psychologischen Hintergrund der aktuellen Geschwisterforschung wollen wir dieses Phänomen der gegenseitigen Beeinflussung und Prägung anhand von zwei ausgewählten Beispielen aus Musik und Literatur untersuchen. Inwieweit haben sich Felix und Fanny Mendelssohn Bartholdy, sowie Clemens und Bettina Brentano in ihrem künstlerischen Schaffen und Werdegang inspiriert?
Wintersemester 2012/13
Bindungsfähigkeit
Die Fähigkeit, dauerhafte emotionale Beziehungen einzugehen, stellt eine wesentliche Komponente einer stabilen Persönlichkeit dar. Auf dem Hintergrund der neueren Bindungsforschung soll diese Kategorie im Seminar untersucht werden: Wie entwickelt sich Bindungsfähigkeit, was kann sie fördern und beeinflussen? Wie verändern gesellschaftliche Einflüsse, wie z.B. die hohe Nutzung der Medien und die virtuelle Beziehungserfahrung unsere Bindungsqualitäten und unsere Bindungsfähigkeit? Im Spektrum der unterschiedlichen Auswirkungen soll auf mögliche psychische Störungsbilder eingegangen werden und auf das besondere präventive und therapeutische Potenzial der Musik in diesem Bereich.
Sommersemester 2013
Hermann Hesse: Die Bedeutung von Musik, Psychoanalyse und Religion in Leben und Werk
Spätestens mit dem ausklingenden Hesse-Jubiläumsjahr 2012 zieht das Werk eines der meistgelesenen deutschen Schriftsteller verstärkt Interesse auf sich. Ein Grund dafür ist die sukzessive Erschließung des Nachlasses, v.a. der bisher kaum bekannten essayistischen Schriften sowie aktuelle Biographien und neue Forschungsarbeiten. Auf dieser Basis wollen wir uns in der Veranstaltung besonders den Bereichen der Musik, der Psychoanalyse, und der Religion zuwenden. Welche Bedeutung haben diese Themen in der Lebensgeschichte und im Werk des Autors? Und inwieweit können seine Stellungnahmen in Bezug zu aktuellen gesellschaftlichen Themen gesetzt werden?
Sommersemester 2014
Synästhesien – Das Phänomen der verknüpften Sinneseindrücke
Das Phänomen der verknüpften Sinneseindrücke, wie z.B. die Musik-Farben-Synästhesie wird heute längst nicht mehr als Störung der Wahrnehmung gesehen, sondern als Potenzial häufig sehr begabter und kreativer Menschen. Im Seminar soll nach einem Überblick über unterschiedliche Formen und die Synästhesieforschung ein besonderes Augenmerk auf die literarisch-künstlerischen Synästhesien gerichtet werden. In einem zweiten Teil der Veranstaltung wollen wir diese anhand von Beispielen aus Musik, Dichtung und Malerei besonders der Romantik kennen lernen. Schließlich fragen wir, inwieweit sich die Wahrnehmungsverknüpfung positiv auf Ideenproduktion und den kreativen Prozess auswirkt und nehmen kunstanaloge Therapien, wie Kunst- oder Musiktherapie, die hier direkt ansetzen, in den Blick.
Wintersemester 2014/15
Depression – Psychodynamik und Behandlungsansätze
Ausgehend von einem psychodynamischen Grundverständnis des sehr verbreiteten Krankheitsbildes werden wir uns in dieser Veranstaltung nach einem Überblick über Ursachen und Formen mit den psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten beschäftigen. Von den neueren Ansätzen nehmen wir besonders die sog. „Weisheitstherapie“ in den Blick: Welches sind die Lebens- und Bewältigungskompetenzen, die uns in der relativ jungen Forschungsrichtung der Weisheitspsychologie aufgezeigt werden? In welcher Weise die psychotherapeutische Arbeit mit Musik zur Entwicklung dieser Resilienzfaktoren beitragen kann, soll anhand von Fallbeispielen aus der Musiktherapie beleuchtet werden.
Sommersemester 2015
Arthur Schopenhauer und seine Gedanken zur Musik
Das Seminar folgt dem Frankfurter Philosophen in seinen Ausführungen zur Musik, der er unter den Künsten eine herausragende Rolle zugebilligt hat: “Die Musik überhaupt ist die Melodie, zu der die Welt der Text ist.“ Wir beschäftigen uns zunächst mit seiner Lebensgeschichte, um uns dann seinen Gedanken zur Musik zuzuwenden, wie z.B. seiner Sichtweise auf die verschiedenen Parameter der Musik (z.B. Takt, Rhythmus, Melodie, Harmonie). Danach erarbeiten wir uns, inwieweit ihm die Musik als Mittel der philosophischen Erkenntnis (z.B. der „Innerlichkeit“ der Welt) gedient hat. Schließlich fragen wir uns, welchen Bezug Schopenhauers Musikauffassung zu unserem heutigen musikpsychologischen Verständnis hat.
Wintersemester 2015/16
Kommunikation: Die Bedeutung von Empathie und deren Förderung
Die Fähigkeit, sich zu verständigen und sich zu begegnen ist ein zentrales Element in Coaching und Kommunikationstraining – so selbstverständlich sie scheint, so störanfällig und komplex ist sie. In diesem Seminar behandeln wir die Grundlagen für diese Fähigkeit, nämlich soziale Kognition und soziale Emotionen. Lassen sich Empathie und Mitgefühl trainieren? Wie lässt sich die Veränderung neurobiologisch nachweisen? Und welche Rolle spielt die Musik bei diesen Trainingsprozessen? Anhand von Fallbeispielen aus der Gruppenmusiktherapie wird untersucht werden, inwieweit die Musik und deren spielerisch-therapeutischer Einsatz kommunikative Fertigkeiten und soziale Beziehungen fördern kann.
Wintersemester 2016/17
Psychotraumata – Formen, Therapie und Bewältigungswege
Die psychotherapeutische Arbeit mit traumatisierten Menschen gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. In diesem Seminar soll zunächst ein Überblick über Formen und Entstehung von Traumata anhand des diesbezüglichen Wissensstandes der Neurobiologie gegeben werden. Wir beschäftigen uns mit Traumafolgen und dem Phänomen der transgenerationalen Traumatisierung. Behandlungsmöglichkeiten und Bewältigungswege werden auf der Basis des resilienz- und ressourcenorientierten Ansatzes (nach Reddemann, s.Lit.) gesichtet. Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der nonverbalen Behandlungsform der Musiktherapie. Anhand von Fallbeispielen soll das Potenzial der Musik in diesem Kontext gezeigt und diskutiert werden.
Wintersemester 2017/18
C.G.Jung: Spiritualität und Psychotherapie
Der Schweizer Psychoanalytiker C.G.Jung hat sich zeitlebens mit dem engen Verhältnis Religion und Psychotherapie auseinandergesetzt. Auf dem Hintergrund seiner Lebensgeschichte und der einschlägigen Schriften beschäftigen wir uns in diesem Seminar auch mit dem fruchtbaren Spannungfeld Spiritualität und Psychotherapie in der modernen psychologischen Forschung, wo Spiritualität als eine ernstzunehmende Ressource entdeckt und aufgewertet wird. Diskutiert werden sollen Grenzen (z.B. pathologische Religiosität) wie auch Potenziale dieser Verbindung und deren Förderung durch Musik im Rahmen der Musiktherapie.
Wintersemester 2018/19
Persönlichkeitsstörungen: Formen, Entstehung und Therapiemöglichkeiten
Das sehr weit verbreitete Phänomen der Persönlichkeitsstörung präsentiert sich in vielfältiger Gestalt, wie z.B. als narzisstische oder zwanghafte Störung. Und gilt – nach der bislang vorherrschenden Lehrmeinung – als besonders beharrsamer Lebensbegleiter. Doch sind diese Verhaltensmuster wirklich unveränderlich? Neuere Erkenntnisse zeigen: Die Entwicklung der Persönlichkeit kann lebenslang günstig beeinflusst werden. In dieser Veranstaltung lernen Sie die unterschiedlichen Formen von Persönlichkeitsstörungen kennen. Wir nehmen die aktuelle Forschungslage zu den Diagnosekriterien zum Entstehungshintergrund in den Blick und sichten Therapiemöglichkeiten und Behandlungsansätze, die anhand von Fallbeispielen aus der klinischen Musiktherapie illustriert werden.
Wintersemester 2019/20
Emotionen – Musik und andere Strategien der Regulation
Emotionen als maßgebende Einflussfaktoren für Entscheidungen und Wohlbefinden geraten zunehmend mehr in den Fokus der Forschung. Sie aktiv zu beeinflussen erscheint zunächst paradox und ist dennoch dann notwendig, wenn der Umgang mit negativen Emotionen körperliche oder psychische Störungen, wie z.B. Depressionen oder Ängste, verursacht und aufrecht erhält. In dieser Veranstaltung fragen wir auf dem Hintergrund der Emotionspsychologie, welche Möglichkeiten der Einflussnahme bestehen, und insbesondere, wie Musik, im aktiven oder rezeptiven Einsatz, regulierend wirken kann. Wir sichten aktuelle Forschungen aus der Musikpsychologie und beziehen Fallbeispiele aus der musiktherapeutischen Praxis ein.
Sommersemester 2020
Sommer-Emotionen
In diesem Sommersemester nehmen wir vertiefend Bezug auf Emotionen und die Regulationsmöglichkeiten. Auf der Basis der schon behandelten Inhalte des Wintersemesters werden die entsprechenden Themen wiederholt und um weitere Aspekte, wie z.B. Resilienzförderung ergänzt. Der Blick auf die aktuelle Krisensituation gibt Anlass, den Umgang mit Emotionen und das Wissen im die Regulationsmöglichkeiten auf diesen Hintergrund zu beziehen, und die Umsetzungsmöglichkeiten kritisch zu prüfen. Wieder richten wir den Blick besonders auf die Möglichkeiten, die die Musik zur Verfügung stellt.
Wintersemester 2020/21
Stimme – Zugang zur Persönlichkeit
„Stimme“ nehmen wir in der Regel als angeborenes Mittel zur Verständigung wahr. Und doch registrieren wir unbewusst, was wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen: der Stimmklang enthält auch eine Fülle von Informationen über Persönlichkeit und Psyche des Sprechers. In diesem Seminar sollen intra- und interpersonelle Aspekte von Sprech- und Singstimme vertieft werden. Wir fragen auf dem physiologischen und neurobiologischen Hintergrund nach der Entwicklung der Stimme über die Lebensspanne. Welche Rolle spielt Stimme in der Kommunikation? Was macht eine Stimme attraktiv? Die Möglichkeiten der Stimmarbeit und Stimmheilkunde, von Singen und Intonieren wird anhand von Musikbeispielen vertieft.
Sommersemester 2021
Wo ein Wille ist…. Licht- und Schattenseiten von Ehrgeiz und Motivation
Gesunder/ blinder Ehrgeiz ist uns aus der Alltagserfahrung gut bekannt, stellt aber ein wissenschaftlich noch wenig beforschtes Thema dar. In diesem Seminar nehmen wir die neuen kulturhistorischen Untersuchungen von H. Goebel zur geschichtlichen Entwicklung des Phänomens zum Anlass, seine Relevanz in der Psychologie zu untersuchen: Welche Rolle spielen Motivation und Antrieb für die psychische Gesundheit? Neben der salutogenen Wirkung beleuchten wir auch krankmachende Aspekte, wie Entstehung und Folgen von übertriebenem Ehrgeiz. In den künstlerisch-kreativen Therapieformen, wie der Musiktherapie lassen sich Spielarten des Ehrgeizes inhaltlich und in der Auswirkung auf den Umgang mit Musik und Instrumenten besonders gut beobachten, wie anhand von Fallbeispielen aufgezeigt werden soll.
Wintersemester 2021/22
„Hören“ neu entdecken
Als unser sensibelstes Sinnesorgan ist das Ohr im Alltag einer Fülle von akustischen Reizen ausgesetzt. Die oft in Zusammenhang mit Stress auftretenden störenden Ohrgeräusche können eine hohe psychische Belastung darstellen. Durch musikbezogene Behandlungsansätze können Phänomene wie Tinnitus, akustische Überempfindlichkeit, z.B. Misophonie und Hyperakusis, wirksam angegangen werden. In dieser Veranstaltung lernen wir zunächst etwas über die Anatomie des Ohrs, um dann die neurobiologischen Vorgänge bei der akustischen Reizverarbeitung zu erforschen. Wie mithilfe von Musik und Klängen die Hörwahrnehmung positiv beeinflusst werden kann, vertiefen wir in der Vorstellung der musikbezogenen Ansätze, darunter besonders der Tinnituszentrierten Musiktherapie nach A. Cramer.
LITERATUR:
Cramer, Annette: Tinnitus. Wirksame Selbsthilfe mit Musiktherapie, Stuttgart 2018
Wintersemester 2022/23
Geschenk der Götter: Transzendente Erfahrungen durch Musik
Einer der gängigen Ursprungstheorien für Musik zufolge dient diese seit jeher kultisch-religiösen Belangen: Als ein „Band zwischen Himmel und Erde“ kann Musik außergewöhnliche transzendente Erfahrungen ermöglichen. Diese rational-wissenschaftlich zu erfassen stellt noch eine Herausforderung dar. In diesem Seminar nähern wir uns daher über Beschreibungen und Textzeugnisse, sowie Hörerfahrungen ausgewählten klassischen Kompositionen mit dem „gewissen Extra“. Das bewusstseinsverändernde Potenzial der Musik macht sich seit jeher die Heilkunde nutzbar. So widmen wir uns im Weiteren den diesbezüglichen klinischen Anwendungsmöglichkeiten in der Musiktherapie: welche spezifischen Eigenheiten, Strukturen, Spielformen und Instrumente aus den unterschiedlichen Musikkulturen werden hier wirksam?
Sommersemester 2023
Kann man Kommunikation lernen? Bausteine in Theorie und Praxis
Mündlicher Austausch und Diskurs sind wichtige Elemente des wissenschaftlichen Arbeitens. Sie fordern uns als Hörende wie auch als Sprechende heraus. Wie können bspw. eigene Standpunkte präsentiert und verteidigt werden? Wie formulieren wir Kritik und tragen fachliche Konflikte aus? Und wie können Inhalte kommunikationstechnisch gut an die Frau/ den Mann gebracht werden? In diesem Seminar lernen wir die Bausteine der Kommunikationspsychologie in Theorie und Praxis (Übungen, Kurzvorträge) kennen. Die Vor-und Nachteile der besprochenen Einheiten werden hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit kritisch hinterfragt.
LITERATUR
Schulz von Thun, Friedemann: Miteinander reden 1: Störungen und
Klärungen. Allgemeine Psychologie der Kommunikation, Reinbek 2010
Blod, Gabriele: Präsentationskompetenzen. Überzeugend präsentieren in
Studium und Beruf, Stuttgart 2007
Wintersemester 2023/24
Die Vater-Tochter-Beziehung in Mythos, Psychologie und Musik am Beispiel der Oper „Elektra“
Die Thematik der starken Bindung zwischen Vater und Tochter wird von Carl Gustav Jung als „Elektra-Komplex“ bezeichnet – ein weibliches Pendant zu dem von Sigmund Freud beschriebenen „Ödipus-Komplex“.
Das Potenzial dieser prägenden Beziehung für die weibliche Entwicklung wird uns in diesem Seminar in den unterschiedlichen Facetten beschäftigen. Auf dem Hintergrund der jungianischen Analytischen Psychologie beziehen wir dabei Fallbeispiele aus der Musik-Psychotherapie ein. Und fragen weiter: Was meint C.G.Jung mit dem Bezug zum Elektra-Mythos? Anhand der Oper „Elektra“ beleuchten wir die mythologischen Grundlagen, wie auch die künstlerische Umsetzung durch Richard Strauss’ nuancenreiche Komposition.
Kann man Kommunikation lernen? Bausteine in Theorie und Praxis
Nonverbale Kommunikation – die stille Sprache
Mündlicher Austausch und Diskurs sind wichtige Elemente des wissenschaftlichen Arbeitens. Sie fordern uns als Hörende wie auch als Sprechende heraus. Wie können bspw. eigene Standpunkte präsentiert und verteidigt werden? Wie formulieren wir Kritik und tragen fachliche Konflikte aus? Und wie können Inhalte kommunikationstechnisch gut an die Frau/ den Mann gebracht werden? In diesem Seminar lernen wir die Bausteine der Kommunikationspsychologie in Theorie und Praxis (Übungen, Kurzvorträge) kennen. Die Vor-und Nachteile der besprochenen Einheiten werden hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit kritisch hinterfragt.
Weiterhin befassen wir uns mit der nonverbalen Kommunikation, bei der wir uns auf die jenseits der Worte liegende Sprache konzentrieren. Denn unser Körper spricht mit: ein entscheidender Anteil der menschlichen Kommunikation steckt in den vielfältigen Signalen, wie Mimik, Gestik und Körperhaltung. Hierfür einen differenzierten Blick zu entwickeln im Sinne einer feineren Orientierung und Wahrnehmung voneinander ist Anliegen des Mimik-Experten Dirk Eilert. Seine durch aktuelle Forschungen gestützte Ausführungen beziehen wir in die bewährten Bausteine des Kommunikationsseminars ein und machen sie in den unterschiedlichen Ausdruckskanälen, wie z.B. Kopfhaltung, Stimme, usw. in Theorie und konkreten Übungen nachvollziehbar. Hat sich durch die digitale Kommunikation Ausdruck und Intensität der nonverbalen Sprache verändert?
Freuen Sie sich auf den kritischen Umgang mit diesen Inhalten und neuen Forschungsergebnissen im Kontext einer lebendigen und engagierten Seminargruppe!